DARC e.V.

DG2MDJ, Wolfgang Hartmuth

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Linux Geschichte


Was ist Linux?

Linux bezeichnet eigentlich nur den Kernel des Betriebssystems. Der Begriff wird aber auch generell für das gesamte Betriebssystem genommen.


Linux

Linux ist ein Betriebssystem, das ursrpünglich an der Universität von Helsinki in Finnland von dem Studenten Linus Thorwalds entwickelt wurde. Sein Interesse galt Minix. Mit einem selbst entwickelten Betriebssystem wollte er die Möglichkeiten von Minix, einem Unix ähnlichen Betriebssystems, stark erweitern. Vor Allem sollte der Quellkode offen und für jederman verfügbar sein. Im Jahre 1991 wurde der Version 0.02 freigegeben. Durch die allgemeine Freigabe des Source Codes in Internet, begann nun eine schnelle Entwicklung hin zu einem vollwertigem Betriebsystems. 1994 wurde die Version 1.0 freigegeben. Die derzeitige Version ist 5.6.11. Mit diesem Posting von Linus Thorvalds am 25. August 1991 in der Newsgroup comp.os.minix nahm Linux seinen Anfang:


From: torvalds@klaava.Helsinki.FI (Linus Benedict Torvalds)
Newsgroups: comp.os.minix
Subject: What would you like to see most in minix?
Summary: small poll for my new operating system
Message-ID: 
Date: 25 Aug 91 20:57:08 GMT Organization: University of Helsinki

Hello everybody out there using minix - I'm doing a (free) operating system (just a hobby,
won't be big and professional like gnu) for 386(486) AT clones. This has been brewing
since april, and is starting to get ready. I'd like any feedback on things people like/dislike
in minix, as my OS resembles it somewhat (same physical layout of the file-system (due to
practical reasons) among other things). I've currently ported bash(1.08) and gcc(1.40),and
things seem to work.This implies that I'll get something practical within a few months, and
I'd like to know what features most people would want. Any suggestions are welcome,
but I won't promise I'll implement them :-)

Linus (torvalds@kruuna.helsinki.fi)

PS. Yes - it's free of any minix code, and it has a multi-threaded fs. It is NOT protable
(uses 386 task switching etc), and it probably never will support anything other
than AT-harddisks, as that's all I have :-(.

Zum Zeitpunkt des Postings konnte noch niemand ahnen welche Dimensionen Linux eines Tages annehmen wird. So ist z.B. diese Webseite auf einem Notebook unter Linux entwickelt worden. In vielen Unternehmen weltweit werkeln Rechner unter Linux und wickeln die elektronisch Post ab, dienen als Fileserver oder Webserver. Für Linux gibt es unzählige Anwendungsmöglichkeiten. Einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte von Linux erhält man hier.

Eine Besonderheit ist embedded Linux. Viele Fernsehgeräte, Blue-Ray Player, DSL-, VDSL-Router und noch viele andere Geräte werden durch ein Linux gesteuert. Zwischenzeitlich hat sich Linux zu einem vollwertigen Betriebssystem entwickelt und kann produktiv engesetzt werden. Wer heute in Deutschland zur Lottoannahmestellen geht wird ein Terminal vorfinden, das mit Linux gesteuert wird. Ebenso werkelt bei vielen Supermärkten Linux in den Kassensystemen.

Aus unerfindlichen Gründen setzt die ganze Welt mit Abstand mehrheitlich auf das Betriebssystem aus Seattle. Es ist daher nicht ganz verständlich warum in vielen Hobbybereichen, wie z.B. Amateurfunk, auch Windows vorherrschend ist. Die Folgen der Monokultur erkennt man an den vielen Viren und Trojanern, die sich jeder Benutzer über Webseiten oder Email einfangen kann. Das sind kleine Programm, die sich ohne Wissen des Benutzers auf dem Rechner installieren, um beispielsweise den Benutzer auszuspähen, seine Daten zu verschlüsseln und erst gegen Zahlung eines Lösegeldes vielleicht wieder freigeben. Da Windows weltweit eingestzt wird, können auch Regierungsstellen nicht vor Spionage sicher sein.


Das Linux Maskottchen

In einem Wettbewerb wurde ein Logo für Linux gesucht. Unter den vielen Einsendungen hat Linus sein Lieblingstier, den Pinguin, ausgewählt. Auch einen Namen hat man dem Logo gegeben: Tux. Seit jenem Tage ist nun der Pinguin das Wappentier von Linux. Bei vielen Computern auf denen Tux prangt kann man davon ausgehen, dass Linux dort seine Arbeit verrichtet.

Pinguin Tux
Der Pinguin Tux

Lizenzen für Linux

Linux wird seit dem unter der GNU General Public License entwickelt. Das bedeutet, dass der Source Code für jedermann frei zur Verfügung steht. Weltweit haben sich verschiedene Firmen darauf spezialisiert, Linux in Form von so genannten Distributionen anzubieten. Bei einer Distribution handelt sich meist um einen Satz CDs mit zusätzlicher Software wie z.B OpenOffice, Editoren, Webserver etc.


Wo erhalte ich Linux?

Auf Grund der Funktionalitäten und der Möglichkeit Linux kostenlos aus dem Internet zu erhalten, hat es sehr stark an Popularität gewonnen. Linux wird inzwischen auch von großen Unternehmen wie z.B. IBM, SAP, Oracle und vielen anderen aktiv unterstützt.

Für die besonders hart gesottenen Linuxfans gibt es auch Linux from Scratch. Man kann sich den kompletten Sourcecode aller Module und verfügbaren Programmen herunterladen und dann sein individuelles Betriebssystem erstellen. Hierzu ist ein sehr leistungsfähiger PC, Erfahrung und Geduld erforderlich. Im Endergebnis erhält man dann eine Betriebssystem mit Software, das es wahrscheinlich kein zweites mal so in dieser Form gibt.

Natürlich kann Linux, wie erwähnt, aus dem Internet in Form von Iso Images zum Brennen von CDs heruntergeladen werden, das kann aber bei langsamen Verbindungen sehr lange dauern. Es ist daher sicher empfehlenswert sich eine Distribution zu kaufen oder eine DVD aus einer der vielen Zeitschriften zu verwenden. Eine Distribution enthält nicht nur das Betriebssystem und seine Hilfsprogramm, sondern es wurden auch andere Softwarepakete dazugepackt, wie z.B Officepaket, Internetbrowser, etc. Hier ist eine Liste (nicht vollständig) von Anbietern:

Darüber hinaus existieren inzwischen noch eine große Anzahl anderer Distributionen. Angefangen habe ich 1993 mit Yggdrasil Linux. Dies war eine der ersten Ditributionen, die auf CD geliefert wurde. Die Installation war ziemlich kompliziert, insbesonders wenn man X11 und einen Fenstermanagereinsetzen wollte. OpenSuse war meine Zweite Distribution seit Mitte der 1990er Jahre, die ich bis heute sehr erfogreich einsetze.

Spezielle Linuxdistributionen

Zusätzlich zu den oben genannten kommen noch eine ganze Reihe von spezialisierten Distribution, die meist nur einem Zweck dienen (Liste nicht vollständig):

Wer nur mal schnell ausprobieren will, wie Linux funktioniert und ob man damit zurecht kommt, dem kann ich die Knoppix Version empfehlen. Die Festplatte, auf der wahrscheinlich Windows installiert ist, bleibt hiervon unberührt. Nach erfolgreichem Test kann man alle Konfirgurationsdaten entweder auf einem USB-Stick, auf einer Diskette oder der Festplatte speichern.

Last modified: 2020-12-10 17:23:46 UTC